Im Allgemeinen wird das Bruttoinlandsprodukt als Variable betrachtet, die sich durch wirtschaftspolitische Maßnahmen beeinflussen lässt. Die Erhöhung des Wachstums wäre somit richtigerweise ein Lösungsinstrument zur Reduzierung der Arbeitslosigkeit. Im Sinne skeptischen Zweifelns werden daher an dieser Stelle die Einflussgrößen des Bruttoinlandsprodukts und seiner Variablen analysiert. Das Bruttoinlandsprodukt ergibt sich aus den Faktoren Bevölkerung, Erwerbstätigenquote, Arbeitszeit und Produktivität.
Wenn in der Abbildung geschrieben steht, dass ein Faktor nicht beeinflussbar ist, heißt das nicht, dass politisches Handeln grundsätzlich wirkungslos ist: Natürlich kann beispielsweise die Bevölkerungsentwicklung durch zukunftssichernde Maßnahmen für die Jugend oder das Wirtschaftswachstum durch eine vernünftige Geldpolitik oder Stärkung der Inlandsnachfrage beeinflusst werden. Es soll aber heißen, dass diese Faktoren langfristig übergeordneten Gesetzmäßigkeiten unterworfen sind. Politisches Handeln kann deshalb nur kurzfristige Veränderungen herbeiführen. Unter der Annahme, dass die hiervon betroffenen wirtschaftspolitischen Maßnahmen bereits optimiert sind, ergeben sich folgende Gesetzmäßigkeiten für die einzelnen Faktoren:
Folglich ist das Bruttoinlandsprodukt selbst eigenen Gesetzmäßigkeiten unterworfen und kann - unter der Voraussetzung optimaler Rahmenbedingungen - im Wesentlichen nicht durch andere wirtschaftspolitischen Maßnahmen beeinflusst werden. Doch wie in bereits in der Schule gelehrt wird, muss eine Gleichung mindestens eine Variable enthalten. An diese Stelle bleiben als Variable die Erwerbstätigenquote und die Arbeitszeit übrig.