Wohlfahrtsmaximierung durch hohe Löhne?
- Arbeitsnachfrage (2):
Der Einfluss hoher Anforderungen basierend auf hohen Löhnen auf die Innovationsraten gemäß der Idee der Evolutionslehre
führt über die Entstehung neuer Wünsche und Bedürfnisse zur Erhöhung der Güternachfrage (1). Um die zusätzliche
Güternachfrage decken zu können, müssen die Unternehmen ihre Kapazitäten anpassen und ausweiten. Weitere Mitarbeiter
werden eingestellt. Es entsteht eine zusätzliche Arbeitsnachfrage (2).
- Arbeitsnachfrage (1) plus Arbeitsnachfrage (2):
Bezüglich der Arbeitsnachfrage überlagern sich zwei Effekte:
Zu der aufgrund hoher Löhne signifikant gesunkenen Arbeitsnachfrage (1) kommt die Arbeitsnachfrage (2) hinzu, die
auf die - auf zusätzlichen Innovationen basierende - gestiegene Güternachfrage (1) zurückzuführen ist. Werden die
beiden Effekte der Arbeitsnachfrage (1) und (2) berücksichtigt, ist in der Summe mit einem geringfügigen Rückgang
der Arbeitsnachfrage (3) zu rechnen.
- Güternachfrage (1) plus Güternachfrage (2):
Bezüglich der Güternachfrage überlagern sich zwei Effekte:
Zu der aus Innovationen hervorgebrachten zusätzlichen Güternachfrage (1) kommt die gesunkene Güternachfrage (2) hinzu,
die auf den - auf der gesunkenen Arbeitsnachfrage basierenden - Kaufkraft-verlust zurückzuführen ist. Da beide Effekte
in etwa gleich stark sind, ist in der Summe mit einer weitgehend konstant bleibenden Güternachfrage (3) zu rechnen.
- Wohlfahrtsmaximierung:
Gemäß Punkt 7 führt die signifikant gesunkene Arbeitsnachfrage (1) plus der gestiegenen Arbeits-nachfrage (2) zu
einem geringfügigen Rückgang der Arbeitnachfrage (3). Gemäß Punkt 8 führt die gestiegene Güternachfrage (1) plus der
gesunkenen Güternachfrage (2) zu einer konstant bleibenden Güternachfrage (3). Das heißt, der gleiche Umfang von
Gütern und Dienstleistungen wird bei steigenden Löhnen von immer weniger Menschen erstellt. Die Wohlfahrtsmaximierung
in der Freizeitgesellschaft ist möglich.
- Scheinlösungen:
Eine Wirkung hoher Löhne sind Einsparungs- und Entlastungseffekte, die auf einer erhöhte Effizienz der
Produktionsprozesse in Verbindung mit gesättigten Märkten beruhen. Da zudem die Arbeits-nachfrage sinkt, werden
Rationalisierungsmaßnahmen in der öffentlichen Diskussion negativ bewertet. Folglich müssten gemäß der traditionellen
Politik die Löhne sinken, um Rationalisierungseffekte zu verhindern. Dies ist jedoch eine Scheinlösung, da ineffiziente
Prozesse die Wettbewerbsfähigkeit behindert.
- Verwechslung der Arbeitsnachfrage (1) mit der Arbeitsnachfrage (3):
Tatsächlich werden jedoch die Ursachen der gesunkenen Arbeitsnachfrage miteinander verwechselt:
Die gesunkene Arbeitsnachfrage (1) basierend auf hohen Löhnen wird mit der gesunkenen Arbeitsnachfrage (3) verwechselt,
die den zusätzlichen Effekt der gestiegenen Arbeitsnachfrage (2) basierend auf der aufgrund von Innovationen gestiegenen
Güternachfrage (1) enthält. Dies klingt zunächst wider-sprüchlich. Doch sowohl die Arbeitsnachfrage (1) als auch die
Arbeitsnachfrage (3) sind gesunken. Die eine signifikant, die andere nur ein wenig. Es kann aber empirisch nicht zwischen
beiden Ursachen unterschieden werden. Der Widerspruch ist daher aufgehoben.
FAZIT:
Die Vertauschung der Ursachen wäre nicht weiter erwähnenswert, wenn daraus nicht völlig gegensätzliche Maßnahmen folgen
würden.
- Die Konsequenz aus der Arbeitsnachfrage (1) ist die Löhne zu senken.
- Die Konsequenz aus der Arbeitsnachfrage (3) ist bei hohen Löhnen die Arbeitszeiten zu verkürzen.