Ralf Einert

DER WELTGEIST - Werk 2:

Analysen zu einem Wandel in der Wirtschaftspolitik

Entwicklung der Arbeitsnachfrage

Die Nachfrage nach Arbeit lässt sich in einem Diagramm aus zwei Achsen beschreiben:

Die Linie N (1) als Ausgangsbasis der Arbeitsnachfrage besagt, dass

nachgefragt wird.

Niedrige Löhne sind in der Regel mit geringen oder nicht nachgefragten Qualifikationen und hohe Löhne mit speziellen oder nachgefragten Begabungen verbunden. Von Bedeutung ist nicht der exakte Verlauf, sondern die Veränderung der Kurve basierend auf dem Einfluss der Idee der Evolutionslehre.

Die Basis ist die Arbeitsnachfrage gemäß Lehrmeinung und wird durch die Linie N (1) dargestellt.

Wenn aber aufgrund der Idee der Evolutionslehre die Innovationsrate und gleichermaßen die Güternachfrage steigt, verschiebt sich die Ausgangsbasis N (1) nach rechts. Die Arbeitsnachfrage bewegt sich dann auf einem höheren Niveau. Warum bewegt sich nicht einfach nur der Schnittpunkt mit dem Arbeitsangebot auf der gleichen Kurve der Arbeitsnachfrage N (1) nach oben? Weil aufgrund der zusätzlichen Güternachfrage (1) bei gleicher Höhe des Lohnniveau mehr Beschäftigung erforderlich ist.

Die Entwicklung steigender Innovationsraten wird durch die Linie N (2) dargestellt.

Doch Innovationen ermöglichen gleichermaßen eine Rationalisierung der Produktionsprozesse. Dies führt zu Einsparungs- und Entlastungseffekten insbesondere bei einfachen Routinetätigkeiten. Folglich sinkt die Nachfrage nach Arbeit im Niedriglohnbereich, zumal die Tätigkeiten der unteren Lohngruppen relativ unproblematisch ins Ausland verlagert werden können. Innovationen erfordern aber auch die Bereitstellung von Problemlösungskapazitäten. Die Nachfrage nach Fachkräften steigt und fällt zugleich, weil zugleich die Lösung von Problemen durch Innovationen rationalisiert werden kann. Deshalb bleibt die Arbeitnachfrage bei hohen Löhnen auf dem Niveau der Arbeitsnachfrage N (2). Die Nachfrage nach niedrigen Löhnen am anderen Ende der Kurve sinkt jedoch.

Das Ergebnis der Einsparungs- und Entlastungseffekte wird durch die Linie N (3) dargestellt.

Diese Entwicklung korrespondiert mit den Analysen zur Arbeitsnachfrage aus Kapitel 7:

Im folgenden Kapitel 9 über die Ursachen der Entstehung von Ungleichheit wird eine ähnliche Entwicklung der Arbeitsnachfrage, die auf Produktivitätssteigerungen beruht, hergeleitet.